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Lipoproteinapherese

DALI ® Adsorber and MONET®-Filter

Ultima-Ratio-Lipoproteinapherese mit MONET® und DALI®

  • patientenindividuelle Behandlung
  • Sichere und einfache Behandlungssysteme
  • Starke Reduktion von LDL-Cholesterin und Lipoprotein(a)
Behandlungsschritte bei Hypercholesterinämie

Behandlungsschritte bei Hypercholesterinämie

Indikationen für die Lipoproteinapherese

Die Lipoproteinapherese entfernt in einem extrakorporalen Kreislauf vorhandene Lipoproteine aus dem Blut oder Blutplasma. Die Lipoproteinapherese dient zur Senkung von:

  • Hohen LDL-Cholesterinspiegeln (familiäre Hypercholesterinämie)
  • Hohen Lipoprotein(a)-(Lp(a-))Spiegeln    

Wenn Veränderungen des Lebensstils (Ernährung, körperliche Aktivitäten) und Medikamente nicht ausreichen.1,2,3,4,5

Atherosklerose und ihre Folgen

Eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation zeigte, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ischämische Herzkrankheiten die Hauptursache für Todesfälle weltweit sind.

LDL-Cholesterol – Low Density Lipoprotein

Familiäre Hypercholesterinämie

Eine Erkrankung, die hohe LDL-Cholesterinspiegel als Folge hat, ist die familiäre Hypercholesterinämie. Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die einen Mangel an funktionierenden LDL-Rezeptoren an der Leber und anderen Zellen zur Folge hat. Die LDL-Rezeptoren sind notwendig um das überflüssige LDL -Cholesterin aus dem Blutkreislauf zu entfernen. Die Folge ist ein zu hoher LDL-Cholesterinspiegel.

Die familiäre Hypercholesterinämie tritt in zwei Ausprägungen auf: homozygot oder heterozygot.  

Sind Veränderungen in Lebensstil und Medikamente nicht wirksam genug und können die empfohlenen LDL-Zielwerte nicht erreicht werden, ist die Lipoproteinapherese eine zusätzliche Option zum Erreichen der LDL-Zielwerte.

Für Patienten mit fortschreitender Atherosklerose empfehlen die Europäische Atherosklerosegesellschaft und die Europäische Kardiologiegesellschaft einen LDL-Cholesterinspiegel von höchstens 70 mg/dl (1,8 mmol/l).

Auch bei gemischter Dyslipoproteinämie kann die Lipoproteinapherese eine weitere Behandlungsoption sein, sollten andere Behandlungsmethoden versagen.1,2,3,4,5

Lipoprotein(a)

Erhöhter Lipoprotein(a)-(Lp(a-))Spiegel

Hohe Lipoprotein(a)-Spiegel im Blut tragen zu Atherosklerose bei. Der Aufbau des Lp(a) ist ähnlich dem von LDL-Cholesterin mit einem zusätzlichen Molekül – Apo(a).

Der Stoffwechsel von Lipoprotein(a) – sowie seine Funktion im Körper – konnten bisher nicht vollständig geklärt werden.

Lipoprotein(a) ist sehr stark genetisch determiniert. Ein erhöhter Lipoprotein(a)-Spiegel gilt als zusätzlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Atherosklerose.

Bisher gibt es keine speziellen Ernährungsmaßnahmen oder Medikamente, welche Lipoprotein(a)-Spiegel sicher senken können. Die Lipoproteinapherese ist die wirksamste Methode zum Senken erhöhter Lipoprotein(a)-Spiegel.

Da Lipoprotein(a) einen ähnlichen Aufbau wie das LDL-Cholesterin hat, kann es über das gleiche Wirkungsprinzip wie LDL-Cholesterin durch Lipoproteinapherese aus dem Blut entfernt werden. In schweren Krankheitsfällen wird Patienten mit erhöhtem Lipoprotein(a) eine Apherese-Therapie empfohlen.

In Deutschland wird eine Lipoproteinapherese empfohlen, ab einem Lp(a)-Wert über 60 mg/dl bei Patienten mit progredienter Atherosklerose und allen übrigen Risikofaktoren im Zielbereich.1,2,3,4,5

Lipoproteinapherese – Behandlungsprinzip

Die verschiedenen Lipoproteinaphereseverfahren werden allgemein als „Blutwäsche“ oder „Fettwäsche“ bezeichnet. Bei der Lipoproteinapherese wird das Blut einem Arm entnommen und zu dem Apheresegerät geleitet.

LDL- Cholesterin und Lp(a) können durch Präzipitation, Filtration oder Adsorption entfernt werden. Das so gereinigte Blut wird über die Vene des anderen Armes des Patienten zurückgegeben. Je nach Behandlungsmodus und Menge an behandeltem Blut oder Plasma kann die Lipoproteinapherese eine bis drei Stunden dauern.

Da die LDL- und Lp(a)-Konzentration im Blut wieder ansteigt, muss die Lipoproteinapherese in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. In den meisten Fällen ist eine Behandlung ein- oder zweimal wöchentlich ausreichend.1,2,3,4,5


Lipoproteinapherese – Behandlungsarten

Es wird zwischen Vollblutsystem- und Plasmaverfahren unterschieden:

Bei der Vollblutbehandlung werden das LDL-Cholesterin und das Lp(a) direkt aus dem Vollblut entfernt. Dies erfolgt über einen oder zwei Adsorber.

Das Adsorbermaterial bindet das LDL-Cholesterin und das Lp(a) basierend auf der elektrostatischen Wechselwirkung zwischen dem negativ geladenen Adsorbermaterial und dem positiv geladenen LDL-Cholesterin und Lp(a).

Bei den Plasmasystemen wird in einem ersten Schritt der flüssige Anteil des Bluts von den festen Blutbestandteilen separiert.

Der zweite Schritt hängt von dem jeweiligen Verfahren ab. Ein Verfahren ist die Lipoproteinfiltration bzw. Lipidfiltration. MONET® (Membrane Filtration Optimized Novel Extracorporeal Treatment) ist eine Lipoproteinfiltration von Fresenius Medical Care. Hier wird im zweiten Schritt ein zweiter Filter (MONET®-Filter) benötigt, um das LDL-Cholesterin und das Lp(a) von den restlichen Plasmabestandteilen zu separieren. Plasma und Blut werden nach der Filtration wieder zusammengeführt und dem Patienten zurückgegeben.

Vollblutverfahren (z.B. DALI®)

Lipoproteinfiltration (z.B. MONET®)  

DALI® ist eine Vollblutapherese, mit der Patienten mit schwerer Hypercholesterinämie oder Hyperlipoproteinämie behandelt werden können, falls die Standardbehandlung nicht ausreicht.

Die Lipoproteinfiltration mit MONET® dient der Reduktion von Plasmabestandteilen mit hohem Molekulargewicht, z. Bsp. von rheologisch relevanten Plasmaproteinen wie LDL-Cholesterin, Lp(a) und Fibrinogen.

1 S.M. Grundy et al, Circulation. 2004; 110:227-239

2 Gemeinsamer Bundesausschuss, Änderung Richtlinie Methoden vertragsärztlicher Versorgung, BAnz. Nr. 138 (S. 3 321) vom 11.09.2008

3 Kreuzer, J./Tiefenbacher, C.: Atherosklerose. Taschenatlas spezial. Stuttgart: Georg Thieme Verlag, 2003

4 Parhofer, K.: Schwere Dyslipoproteinämien – Strategien zu Diagnostik und Therapie. 2. Auflage. Bremen: UNI-MED Verlag, 2007

5 Schwandt, P./Parhofer, K.: Handbuch der Fettstoffwechselstörungen. Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie und Prävention der Dyslipoproteinämien. 3. Auflage. Stuttgart: Schattauer Verlagsgesellschaft, 2006