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Gesundheitliche Chancengleichheit in der Nierenversorgung

Interview mit Lorien Dalrymple, SVP und Leiterin Population Health and Medicine

Lorien Dalrymple, MD, MPH ist eine erfahrene Nephrologin, die sich auf die Verbesserung der Qualität der Gesundheitsversorgung konzentriert. Im Januar 2024 wurde sie zum Senior Vice President und Leiterin des Bereichs Population Health and Medicine bei Fresenius Medical Care ernannt, wo sie für die Bewertung der Qualität der Gesundheitsversorgung und den Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten zuständig ist. Wir haben sie gebeten, mit uns über ihren Hintergrund und darüber, wie Fresenius Medical Care dazu beitragen kann, gesundheitliche Ungleichheiten zu verringern und die gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern zu sprechen.

F: Erzählen Sie uns ein wenig über sich selbst und darüber was Sie an der Nephrologie als Spezialgebiet fasziniert hat.

A: Ich habe an der University of Colorado Medizin studiert und absolvierte dann meine Facharztausbildung für Innere Medizin und Nephrologie an der University of Washington. An diesen Institutionen hatte ich die Möglichkeit, von außergewöhnlichen Nephrologen zu lernen. Ich habe mich für die Nephrologie als Fachgebiet entschieden, weil ich so die Möglichkeit bekomme, langfristige Pflegebeziehungen zu den Patienten und ihren Familien aufzubauen. Zudem reizten mich die Notwendigkeit komplexer medizinischer Entscheidungen und die interessante Pathophysiologie. Während meiner Zeit an der University of Washington habe ich auch meinen Master of Public Health Grad abgeschlossen.

Ich interessiere mich schon lange für die Bewertung der Qualität im Gesundheitswesen. Ich war Mitglied des ständigen Ausschusses des Nationalen Qualitätsforums für Nierenkrankheiten und hatte die Gelegenheit, als Co-Vorsitzende des Ausschusses zu fungieren.

F: Welche Faktoren haben Sie bei Ihrem Einstieg bei Fresenius Medical Care berücksichtigt?

A: Es war und ist die Möglichkeit, die Versorgung von Menschen mit Nierenerkrankungen zu beeinflussen und zu verbessern. Das größte Potential an Einflussmöglichkeiten bieten nun einmal die großen Gesundheitsdienstleister.

F: Können Sie uns einen kurzen Überblick über Ihre bisherige Zeit bei Fresenius Medical Care geben?

A: Ich bin 2016 als Vice President für Epidemiologie und Forschung im Medical Office von Fresenius Medical Care North America in das Unternehmen eingetreten. Im Jahr 2020 wurde ich zum Global Head of Population Health ernannt. Meine Rollen und Verantwortlichkeiten entwickelten sich weiter, bis ich im Januar 2024 zum Senior Vice President und Head of Population Health and Medicine im Global Medical Office ernannt wurde.

Während sich meine Rollen und Verantwortlichkeiten im Laufe der Jahre weiterentwickelt haben, habe ich stets klinisches und epidemiologisches Fachwissen innerhalb der Organisation zur Verfügung gestellt. Zu meinen derzeitigen Aufgaben gehören die Weiterentwicklung globaler Qualitäts- und Sicherheitsmaßnahmen im Gesundheitswesen, die unternehmensweite Zusammenarbeit zur Entwicklung und Umsetzung einer globalen Strategie zur gesundheitlichen Chancengleichheit, die Zusammenarbeit mit akademischen Forschungseinrichtungen in den USA, sowie die Unterstützung von Nachhaltigkeitsbemühungen der Organisation.

F: Warum ist gesundheitliche Chancengleichheit in der Nierenversorgung weltweit wichtig?

A: Gesundheitliche Chancengleichheit und der Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten sind in allen Bereichen des Gesundheitswesens wichtig. Es ist auf der ganzen Welt allgemein anerkannt, dass gesundheitliche Ungleichheiten existieren, und es gibt viele Faktoren, die zu diesen beobachteten Unterschieden führen. Die Frage, die wir uns bei Fresenius Medical Care stellen sollten, ist, wie können wir als im Gesundheitswesen tätige Organisation bekannte gesundheitliche Ungleichheiten und Ungleichheiten bei der Gesundheitsversorgung sinnvoll angehen und reduzieren? Gesundheitseinrichtungen spielen eine wichtige und entscheidende Rolle, sowohl bei der Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten, als auch bei der Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit.

In den USA beispielsweise wurde der Schwerpunkt auf die Steigerung der allgemeinen Nutzung der Heimdialyse gelegt, doch wurden die Ungleichheiten nicht angemessen angegangen, und es ist viel mehr Arbeit erforderlich, um die Unterschiede bei der Nutzung der Heimdialyse aufgrund des sozioökonomischen Status oder der Rasse und ethnischen Zugehörigkeit zu verringern.

F: Auf welche Verbesserungen arbeitet Fresenius Medical Care im Bereich der gesundheitlichen Chancengleichheit hin? — in den USA und weltweit? Was sind Ihre unmittelbaren Prioritäten?

A: Lassen Sie mich zunächst einige der Arbeiten in den USA beschreiben. Wir erstellen den U.S. Health Equity Strategic Plan, der von jeder Einrichtung in den USA übernommen wird. Wir werden unsere demografischen und klinischen Daten nutzen, um Ungleichheiten zu identifizieren und zu adressieren und um diese Erkenntnisse für Kliniken und nicht nur auf regionaler oder nationaler Ebene verfügbar zu machen. Später in diesem Jahr werden Kliniken in den USA in der Lage sein, Daten auf Klinikebene zu verwenden, um Ungleichheiten unter den betreuten Menschen zu identifizieren und diese Informationen zur Verbesserung der Versorgungsqualität zu nutzen.

Eine der Initiativen, auf die ich mich am meisten freue, ist unser Plan, ein nationales Projekt zur Qualitätsverbesserung zu starten, das sich auf die Verringerung der Ernährungsunsicherheit bei unseren in den USA behandelten Patienten mit Nierenerkrankungen im Endstadium konzentriert. Dies erfordert einen mehrjährigen Einsatz, bei dem wir diszipliniert beim Screening und Entwickeln von Interventionen zur Verringerung der Ernährungsunsicherheit vorgehen werden. Diese Aktivitäten sind von grundlegender Bedeutung für die Erfüllung des Qualitätsanreizprogramms für Einrichtungen mit terminaler Nierenerkrankung, die sich für gesundheitliche Chancengleichheit einsetzen.

Im Rest der Welt werden wir uns zunächst auf die Einrichtung eines globalen Lenkungsausschusses, der für die Steuerung der globalen Initiativen von Fresenius Medical Care zur gesundheitlichen Chancengleichheit verantwortlich ist, sowie auf die Schaffung eines globalen Datenrahmens zur Identifizierung gesundheitlicher Ungleichheiten konzentrieren.

F: Wie stellen Sie sich vor, die gesundheitliche Chancengleichheit in Ihrer neuen Rolle weiter zu fördern?

A: Fresenius Medical Care möchte als Gesundheitsorganisation ein Höchstmaß an Gesundheit und Wohlbefinden für alle Menschen schaffen. Gesundheitsorganisationen müssen sich auf gesundheitliche Ungleichheiten konzentrieren und diese adressieren. Der Abbau gesundheitlicher Ungleichheiten ist ein wesentlicher Bestandteil einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung. Ich konzentriere mich auf die Zusammenarbeit in der gesamten Organisation, um so Fortschritte bei der Verringerung von gesundheitlichen Ungleichheiten und bei der Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit zu erzielen.

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