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Warum Nierenersatztherapie?

Wenn Ihre Nieren es nicht mehr schaffen, Giftstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Körper zu filtern, gibt es Möglichkeiten Ihr Leben zu sichern und Ihre Lebensqualität so weit wie möglich zu erhalten.

Tipp: Je besser Sie sich informieren, umso besser können Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt sprechen, Fragen stellen und selbst helfen die Therapie erfolgreich zu gestalten.

Die beste Therapie auswählen

Für die Behandlung einer verlorengegangenen Nierenfunktion gibt es verschiedene Möglichkeiten. Jede Therapie hat Vor- und Nachteile.

Gemeinsam mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt entscheiden Sie, welche Nierenersatztherapie im Hinblick auf Behandlungsergebnisse und Ihre persönliche Lebensqualität die beste Therapie ist. Hierzu wird ein ausführliches Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt stattfinden, bei dem Ihre körperliche Gesundheit, Ihr Krankheitsverlauf, Ihr häusliches Umfeld und Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse besprochen werden.

Im Anschluss an das Gespräch haben Sie Zeit, über Ihre Therapieoptionen nachzudenken.

4.2 Kurzüberblick – Therapieoptionen

Dialyse
Transplantation

Die Transplantation ist ein operativer Eingriff, bei dem eine Patientin/ein Patient mit Nierenversagen eine Spenderniere erhält – entweder von einer lebenden oder einer verstorbenen Spenderin/von einem lebenden oder einem verstorbenen Spender.

Konservative Therapie

Bei der konservativen Behandlung wird die Funktion der Niere nicht ersetzt. Patientinnen/Patienten mit dieser Therapie leben meist nur noch einige Tage oder Monate. Der Schwerpunkt dieser Therapie liegt auf der Linderung von Beschwerden und Schmerzen, die mit den Symptomen von Nierenversagen im Zusammenhang stehen.

Nachfolgend finden Sie kurz und knapp Informationen zu den einzelnen Therapieoptionen. Zu diesem Zeitpunkt müssen Sie noch nicht alle Einzelheiten bis ins Detail verstanden haben. Für den Anfang ist es ausreichend, wenn Sie die wichtigsten Fakten verstanden haben. So können Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt und Ihren Angehörigen die richtige Entscheidung treffen.

Nierentransplantation

Eine Nierentransplantation ist die Übertragung einer Niere aus dem Körper einer organspendenden Person in den Körper einer Patientin/eines Patienten mit chronischem Nierenversagen.

Die Transplantation kann erfolgen, wenn eine geeignete Spenderniere (entweder von einer verstorbenen oder einer lebenden organspendenden Person) verfügbar ist. Voruntersuchungen stellen sicher, dass die Spenderniere mit ausreichender Wahrscheinlichkeit zum Körper der Patientin/des Patienten passt und dass für den Empfänger die Operation möglich ist. Da zumeist eine einzige Niere zum Aufrechterhalten der Filterfunktion ausreicht, kann das Spenderorgan auch von einer lebenden Person, beispielsweise einer Angehörigen/einem Angehörigen oder einer Ehepartnerin/einem Ehepartner, stammen. Nach der Transplantation muss die Einnahme von Medikamenten erfolgen, damit die neue Niere vom Körper der Patientin/des Patienten nicht abgestoßen wird.

Die Dauer bis zum Erhalt einer Spenderniere ist sehr unterschiedlich. Leider stehen weltweit nicht genügend Spendernieren zur Verfügung. Aus diesem Grund stehen Patientinnen/Patienten oft für lange Zeit auf einer Warteliste für eine Nierentransplantation.

Dialyse

Die Dialyse ist die häufigste Wahl zur Therapie eines chronischen Nierenversagens. Sie ersetzt einen Teil der verloren gegangenen Funktion der eigenen Nieren.

Peritonealdialyse (PD)

Die Peritonealdialyse (PD) hat ihren Namen vom sogenannten Peritoneum („Bauchfell“ genannt). Das Peritoneum ist eine dünne Schicht, welche die Bauchhöhle innen auskleidet. Deshalb wird die Peritonealdialyse auch „Bauchfelldialyse“ genannt. Bei der Bauchfelldialyse wird das Bauchfell als natürlicher Filter genutzt, um den Körper von Abfallstoffen und überschüssigem Wasser zu reinigen. Dies erfordert die Anlage eines PD-Katheters durch eine kleine Operation.

Die Peritonealdialyse kann unabhängig zu Hause oder an jedem anderen geeigneten Ort durchgeführt werden.

Hämodialyse (HD)

Bei den Hämodialyseverfahren wird das Blut außerhalb des Körpers mithilfe einer speziellen Maschine und eines künstlichen Filters gereinigt. Hierzu wird ein Gefäßzugang benötigt, der operativ angelegt wird. Das gereinigte Blut wird der Patientin/dem Patienten wieder zugeführt. Es befindet sich immer nur eine kleine Menge des Bluts außerhalb des Körpers.

Heimhämodialyse (HHD)

Die Heimhämodialyse (HHD) führt man eigenständig zu Hause durch. Sie bedient sich grundlegend der gleichen Technik wie die HD, nur mit einigen Anpassungen. Die HHD setzt voraus, dass Sie die Geräte zu Hause unterbringen können und ausreichende Kenntnisse zur Durchführung der Therapie haben.

Konservative Therapie

Sie haben das Recht, über die Therapie Ihrer Nierenerkrankung selbst zu entscheiden. Sie können sich auch dafür entscheiden, keine Transplantation durchführen zu lassen, keine Dialyse zu beginnen oder diese abzubrechen. Bei der konservativen Therapie setzt Ihr Behandlungsteam Ihre Versorgung ohne Dialyse oder Nierentransplantation fort. Lediglich Ihre Symptome werden durch die Einnahme von Medikamenten und gegebenenfalls durch eine unterstützende Ernährung behandelt. Die konservative Therapie gilt nicht als lebensverlängernde Maßnahme und kann eine Nierenerkrankung nicht heilen. Patientinnen/Patienten mit vollständigem Nierenversagen sterben meist innerhalb von Tagen oder Monaten, wenn sie keine Nierenersatztherapie wie Dialyse oder Transplantation erhalten.

Ausführliche Informationen über die Therapieoptionen finden Sie hier.

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