Wegweisende Studie zeigt signifikant geringere Sterblichkeit bei Patienten mit Nierenversagen durch hochdosierte Hämodiafiltration
Wegweisende Studie zeigt signifikant geringere Sterblichkeit bei Patienten mit Nierenversagen durch hochdosierte Hämodiafiltration
- CONVINCE-Studie vergleicht die hochdosierte Hämodiafiltration mit der Standard-Hämodialyse mit hohem Durchfluss
- Ergebnis: Sterblichkeitsrate bei Patient*innen, die mit hochvolumiger Hämodiafiltration behandelt wurden, um 23 Prozent niedriger war als bei Patient*innen, die mit der üblicherweise verwendeten Hochfluss-Hämodialyse behandelt wurden
- Es ist nun geplant, die Akzeptanz der Hämodiafiltration (HDF) zu erhöhen und als Therapie-Option für Patient*innen zugänglich zu machen
Fresenius Medical Care, der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, hat sich an einer wegweisenden Studie beteiligt, die zeigt, dass die Sterblichkeitsrate von Patient*innen mit Nierenversagen durch den Einsatz hochdosierter Hämodiafiltration deutlich gesenkt werden kann. Die vom CONVINCE-Konsortium unter der Leitung des University Medical Center Utrecht durchgeführte internationale, randomisierte, kontrollierte Studie ist ein entscheidender Meilenstein beim Vergleich der Hochdosis-Hämodiafiltration mit der Standard-Hämodialyse mit hohem Durchfluss.
Die Studie ergab, dass die Sterblichkeitsrate bei Patient*innen, die mit Hochdosis-Hämodiafiltration behandelt wurden, um bemerkenswerte 23 Prozent niedriger war als bei Patient*innen, die mit der üblicherweise verwendeten Hochfluss-Hämodialyse behandelt wurden. Die Hämodialyse ist die am weitesten verbreitete Form der Dialyse zur Behandlung von Nierenversagen. Auch wenn sich die Behandlungstechniken im Laufe der Zeit verbessert haben, beruht die herkömmliche High-Flux-Hämodialyse in erster Linie auf der Diffusion, um kleine Moleküle und Flüssigkeit aus dem Blut zu entfernen. Im Gegensatz dazu werden bei der Hochdosis-Hämodiafiltration sowohl Diffusions- als auch Konvektionstechniken eingesetzt, um größere Moleküle zu entfernen und den Flüssigkeitsaustausch durch Konvektion effektiv zu steuern.
Dr. Frank Maddux, Chief Global Medical Officer von Fresenius Medical Care, zeigte sich von den Ergebnissen beeindruckt: „Diese sorgfältig konzipierte und durchgeführte klinische Studie belegt zweifelsfrei die Wirksamkeit der hochvolumigen Hämodiafiltration bei einem großen Teil der Patient*innen mit Nierenversagen. Diese Ergebnisse haben das Potenzial, bedeutende Änderungen in der Standardbehandlung zu bewirken und, was am wichtigsten ist, dazu beizutragen, die Sterblichkeitsrate in dieser gefährdeten, auf eine Nierenersatztherapie angewiesenen Gruppe zu senken.“
Der leitende Prüfarzt, Professor Peter Blankestijn vom UMC Utrecht, kommentierte: „Unsere Ergebnisse belegen eindeutig den Überlebensvorteil der Hämodiafiltration gegenüber der Hämodialyse bei der Behandlung von Nierenversagen, was sich in einer bemerkenswerten Senkung der Gesamtsterblichkeit um 23 Prozent zeigt. Ich bin optimistisch, dass die Hämodiafiltration der neue Behandlungsstandard werden kann.“
Chronische Nierenerkrankungen stellen ein gravierendes globales Gesundheitsproblem dar. Weltweit sind schätzungsweise 830 Millionen Menschen betroffen, von denen fast vier Millionen auf eine Dialyse angewiesen sind. Wenn die Nieren ihre lebenswichtigen Funktionen nicht mehr erfüllen können, wird die Dialyse eingesetzt, um das Blut zu reinigen, indem Abfallprodukte entfernt werden und das Flüssigkeitsvolumen im Körper reguliert wird.
Die Studie umfasste insgesamt 1.360 Patient*innen in 61 Dialysezentren in acht europäischen Ländern, die im Median 30 Monate lang beobachtet wurden. Davon erhielten 683 Patient*innen eine hochdosierte Hämodiafiltration und 677 eine dreimal wöchentlich stattfindende Hochfluss-Hämodialyse. In der Hämodiafiltrations-Gruppe betrugt die Sterblichkeitsrate 7,1 Todesfälle pro 100 Patientenjahre im Vergleich zu 9,2 Todesfällen pro 100 Patientenjahre in der Hämodialyse-Gruppe, was einer relativen Verringerung um 23 Prozent entspricht.
Die CONVINCE-Studie leiteten Forscher des UMC Utrecht in Zusammenarbeit mit dem University College London (UCL), der Charité Universitätsmedizin Berlin, der Universität Bari, dem George Institute for Global Health, dem Imperial College London sowie den Dialyseanbietern Fresenius Medical Care, Diaverum und B. Braun Avitum.
Während die Hämodialyse in den meisten Ländern als Standardbehandlung gilt, wird die Hämodiafiltration in einigen Regionen noch nicht ausreichend genutzt und muss z.B. in Ländern wie den USA erst noch eingeführt werden. Fresenius Medical Care ist führend in der Entwicklung von Geräten, die eine Online-Flüssigkeitserzeugung ermöglichen, sowie von innovativen Techniken zur Durchführung der Hämodiafiltration.
„Fresenius Medical Care blickt auf eine lange Geschichte von Innovationen in der Nierenheilkunde zurück, die darauf abzielen, das Leben nierenkranker Patient*innen weltweit zu verbessern“, betonte Dr. Frank Maddux. „Als Pionier in der Dialyse- und Membrantechnologie planen wir, den Einsatz der Hämodiafiltration zu fördern und diese wichtige Therapieoption für unsere Patient*innen leichter zugänglich zu machen.“
Fresenius Medical Care ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, von denen sich weltweit etwa 3,9 Mio Patienten regelmäßig einer Dialysebehandlung unterziehen. In einem Netzwerk aus 4.060 Dialysezentren betreut das Unternehmen weltweit rund 343.000 Dialysepatientinnen und -patienten. Fresenius Medical Care ist zudem der führende Anbieter von Dialyseprodukten wie Dialysegeräten und Dialysefiltern. Fresenius Medical Care ist an der Börse Frankfurt (FME) und an der Börse New York (FMS) notiert.
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Die CONVINCE-Studie wurde ausschließlich von der Europäischen Kommission Forschung & Innovation, Horizont 2020 , Aufruf H2020-SC1-2016-2017 unter dem Thema SC1-PM-10-2017 unterstützt: Vergleich der Wirksamkeit bestehender Gesundheitsmaßnahmen in der erwachsenen Bevölkerung (Zuschuss Nr. 754803).